Den Schwarzen Peter zugeschoben bekommen - das möchte keiner! Denn es bedeutet, die Schuld für irgendetwas tragen zu müssen. Und so ist es auch im gleichnamigen Kartenspiel, bei dem derjenige verliert, der als Letzter die Karte des Schwarzen Peters in der Hand hält. Aber kaum jemand weiß, dass der Begriff und das Kartenspiel auf eine reale Person zurückgehen. Und diese Person stammt aus Burgen.
Wie der Schwarze Peter zu seinem Namen kam
Johann Peter Petri wurde am 24. März 1752 in Burgen in der heutigen Schulstraße als Sohn des gleichnamigen Johann Peter Petri und dessen Ehefrau Christina Margaretha geboren. Über seine Kindheit ist Nichts bekannt, aber um 1780 heiratete er die 21-jährige Maria Katharina, Tochter des Wirts und Köhlers Johann Georg Neumann. Das junge Paar zog zum Schwiegervater nach Hüttgeswasen im Hunsrück (südlich von Morbach) - damals eine Ansiedlung von Holzarbeitern. Petri arbeitete wie sein Schwiegervater als Köhler. Vermutlich wurde hiervon sein Spitzname „Schwarzer Peter“ oder „Schwarzpeter“ abgeleitet, da die Arbeit eines Köhlers, der Holz zu Holzkohle verarbeitete, nicht nur besonders mühselig war, sondern auch außerordentlich schmutzig.
Wie der Schwarze Peter zum Räuber wurde
1794 wurde die Hütte der Petris beim Einmarsch französischer Besatzungssoldaten niedergebrannt. Das Ehepaar mit drei Kindern verlor Hab und Gut. Petri versuchte zwar durch Holzfällen und Gelegenheitsarbeiten Geld zu verdienen, konnte jedoch die inzwischen achtköpfige Familie kaum ernähren.
(Grafik: Zeitgenössische romantisierte Zeichnung des Schwarzen Peter mit seiner Räuberbande, 19. Jhd.)
1797 gewährte der Schwarze Peter dem 19-jährigen Johannes Bückler alias Schinderhannes Unterkunft. Im selben Jahr begingen er, sein ältester Sohn und der Schinderhannes einen Raubüberfall bei Kirn. Weitere Überfälle, Diebstähle, Einbrüche und Schutzgelderpressungen folgten. Der Schwarze Peter wurde zum Lehrmeister des 26 Jahre jüngeren Schinderhannes. Zu Lebzeiten überstieg sein Bekanntheitsgrad sogar den seines später so berühmt gewordenen Schülers. 1798 ermordete der Schwarze Peter betrunken und unter Mithilfe des Schinderhannes im Soonwald den Viehhändler Seligmann - ein Mord aus Rache wegen einer verbotenen Liebelei. Im selben Jahr wurde der Schwarze Peter verhaftet und nach Simmern gebracht. Er entkam jedoch und floh auf die rechte Rheinseite, wo er unter dem Namen Johann Wild als Köhler ein neues Leben begann. 1802 wurde Schinderhannes mit einem Teil seiner Bande verhaftet und ein Jahr später von den französischen Behörden in Mainz mit 19 Komplizen hingerichtet. 1811 geriet auch Johann Wild in die Fänge einer allgemeinen Razzia. Mitgefangene verrieten seine wahre Identität, und im selben Jahr noch wurde der Schwarze Peter zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe verurteilt.
Und die Moral von der Geschicht ...
Der Schwarze Peter starb im Zuchthaus von Bicêtre bei Paris "im Säuferwahn!". Das Jahr seines Todes ist unbekannt. Auch gibt es kein Bild von ihm. Während seiner Gefängnisjahre soll er das gleichnamige Kartenspiel für sich und seine Mitgefangenen erfunden haben. Vielleicht sah er ja in dem Spiel einen Spiegel seines eigenen Lebens. Denn wer am Ende den Schwarzen Peter hat ... der hat verloren.
Wanderwegenetz durch Burgen und die Grafschaft Veldenz
Der Weg führt durch die Jahrhunderte der historischen Grafschaft Veldenz, zu der auch Burgen gehört. Auf Ihrem Weg entdecken Sie bedeutende Zeugnisse und spannende Geschichten von Grafen, Bürgern und dem Schwarzen Peter, von Territorien und Dörfern, von Glaubenskämpfen und Kriegen, vom Leben und Arbeiten sowie von Baukunst und Wein.
Gesamtlänge: 47 km
Wanderzeit insgesamt: ca 10 Stunden
Es sind zahlreiche Einzelabschnitte als Rundwege ausgeschildert.
Höhenunterschied: 300 m
Einkehrmöglichkeiten: in den Ortschaften
Flyer und Wanderkarte des Kulturwegs zum Herunterladen: >>> Kulturweg "Grafen, Gold und Schwarzer Peter"
Am Frohnbach 21
54472 Burgen
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Am Frohnbach 21
54472 Burgen
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